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Frankfurt: Müll, Freiluft-Partys und Polizei – nicht nur am Opernplatz - Frankfurter Neue Presse

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Alle reden vom Opernplatz, vom Müll und von den Ausschreitungen dort. Die Problematik gibt es aber auch an anderen Orten in der Stadt. Wir haben uns umgeschaut.

  • Die Krawallnacht am Opernplatz in Frankfurt schockiert viele Menschen.
  • Dort gab es zunächst nur Freiluft-Partys, die Stimmung aber kippte und wurde aggressiv.
  • Auch an anderen Orten in Frankfurt versammeln sich in der Corona-Krise immer wieder junge Leute zum Feiern.

Frankfurt – Zwei junge Frauen mit grünen T-Shirts und ein ebenso gekleideter Mann im gleichen Look schlendern rund um den Platz, auf dem orangefarbene Stühle aufeinander gestapelt zusammengekettet stehen. Rund um den Platz sitzen gegen 20 Uhr viele junge Leute mit Weinflaschen, Gläsern und Bier, sie plaudern und chillen. „Schauen Sie, ich schenke Ihnen einen Taschenaschenbecher“, sagt Manfred Schulz im grünen T-Shirt freundlich zu drei schick gekleideten jungen Frauen. „Wie toll, vielen Dank. Das ist ja nett“, antworten sie und strahlen.

Frankfurt: Müll, Partys und der Sommer

Schulz unterhält sich mit ihnen über Müll, Partys und den Sommer. Eigentlich ist Schulz in Niederrad Regionalvorsitzender und Seniorensicherheitsbeauftragter des Präventionsrates. Seit eineinhalb Jahren schon zieht er sich regelmäßig das „Cleanffm“-T-Shirt über und versucht gemeinsam mit anderen Sauberkeitsbotschaftern die Leute dazu zu bewegen, ihren Müll nicht liegenzulassen.

Noch sieht es gut aus auf dem belebten Platz. Die Stimmung ist entspannt. Schulz und seine beiden Kolleginnen Alessandra und Alissa verteilen Taschen-Aschenbecher, hören sich die Sorgen und Wünsche der Leute an und gehen auf sie ein. Drei Stunden lang. Sie gehen weiter am bereits gut gefüllten Friedberger Platz vorbei, an dem die Stadtpolizei mit drei Einsatzwagen steht. Auch hier hören sie ein bisschen zu, heute ist aber der Matthias-Beltz-Platz ihr Einsatzgebiet. Jeder, den sie ansprechen, reagiert positiv überrascht. Man merkt den Besuchern an, dass sie beeindruckt sind vom Engagement des Teams der Stadt.

Während es die einen sich gut gehen lassen und ein Bier trinken, müssen andere arbeiten. Sogenannte Sauberkeitsbotschafter der Stadt Frankfurt (#cleanffm) und Müllmänner räumen am Freitagabend am Matthias-Beltz-Platz auf.

© Schramek

Auf dem Matthias-Beltz-Platz sind Mitarbeiter der Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES) unterwegs, sie leeren Mülleimer. Ein junger Mann läuft auf Schulz zu und spricht ihn mit Wiener Dialekt fröhlich an. „Ich nehme am Main oft den Müll anderer Leute mit. Ich finde das toll, was ihr macht. Ich tue es, um mich bei dem schönen Ort zu bedanken.“ Andere nennen den Platz „unseren Balkon“. Sie essen hier, weil sie „an die Luft wollen und Freunde treffen. Unseren Müll nehmen wir natürlich wieder mit“, erzählt eine junge Frau.

Die Plätze in Frankfurt sind um 21 Uhr voll

Alle drei Plätze sind voll um 21 Uhr. Schulz und sein Team fahren nach Hause mit dem Eindruck, dass die Leute überall verständig und einsichtig sind. Die Polizei fährt an diesem Wochenende wegen der Ausschreitungen am Opernplatz besonders häufig Kontrolle. Die FES säubert eine Stunde nach Marktende den Friedberger Platz, die fröhlichen Leute ziehen weiter, weil es ihnen nun zu ungemütlich wird. Wie jedes Wochenende. Die einen Richtung Luisenplatz, die anderen zum Mathias-Beltz-Platz. Der Kiosk „Gudes“ ist um 21 Uhr geschlossen. Am Luisenplatz bleiben die Kioske geöffnet. Es wird geflirtet und gebabbelt, aus der Ferne klingt es wie ein gigantischer Vogelschwarm.

Anwohner, die den lauen Sommerabend nicht draußen verbringen, gucken hingegen genervt immer wieder aus den Fenstern. Die Taschen-Aschenbecher sind vergessen, an und rund um die Mülltonnen am Luisenplatz stapeln sich Flaschen, Gläser und Pizzakartons. Am Friedberger Platz sitzen und stehen nur noch wenige, am Matthias-Beltz-Platz läuft leise Reggaemusik aus einer mitgebrachten tragbaren Stereoanlage. Es bleibt friedlich, die Leute sind entspannt.

Wie ein riesiger Glascontainer: Luisenplatz in Frankfurt bietet einen traurigen Anblick

Nachts um zwei Uhr kommt die Polizei mit mehreren Einsatzwagen zum Luisenplatz. Zu viele Leute sind hier zu laut. Freundlich bitten die Beamten darum, nach Hause zu gehen. Es dauert nicht lange und der Platz ist menschenleer. Er sieht allerdings ganz anders aus als der Friedberger Platz und der Matthias-Beltz-Platz. Dort liegt kaum noch Müll rum, nur vereinzelte leere Flaschen stehen herum. Der Luisenplatz aber sieht aus wie ein riesiger Glascontainer. Ein trauriger Anblick. Die Sauberkeitsbotschafter kennen das Problem. Schulz hatte es angekündigt, dass es spät in der Nacht wieder so aussehen könnte. „Solange die Leute ihre Sinne beisammen haben, benehmen sie sich. Wenn der Alkoholpegel zu hoch ist, scheint sich niemand mehr um seine Umgebung zu kümmern.“ (Sabine Schramek)




July 27, 2020 at 12:26AM
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1 Response to "Frankfurt: Müll, Freiluft-Partys und Polizei – nicht nur am Opernplatz - Frankfurter Neue Presse"

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