Durch die verstärkte Grünflächennutzung in Nürnberg nimmt aktuell auch die Müllbelastung zu. Bürgermeister Christian Vogel (SPD) stellte heute den Jahresbericht des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) für 2019 vor und ärgerte sich über die zunehmende Verschmutzung durch "einige wenige Rücksichtslose". Er appellierte an die Bürger, mehr Vernunft und Eigenverantwortung an den Tag zu legen.
Vogel fordert Pfandsystem für Kaffeebecher und Pizzakartons
Im Jahr 2019 habe Sör viele neue Grünflächen geschaffen, die sich gerade in der Corona-Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Doch gerade To-Go-Abfälle sorgten für überquellende Mülleimer. Vogel fordert deswegen ein Pfandsystem für beispielsweise To-Go-Becher, aber auch für Pizzakartons. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Bundesregierung scharf, die den zahlreichen Forderungen der Kommunen für ein solches System schon seit langem nicht nachkomme.
Sör investiert mehr als 125 Millionen Euro
Insgesamt habe der Servicebetrieb im vergangenen Jahr 125,5 Millionen Euro in Unterhalt und Pflege des Stadtgebiets gesteckt, rund 15 Millionen Euro mehr als 2018. Allein für die Entfernung von Graffiti brachte die Stadt demnach ein Sonderbudget von 100.000 Euro auf. Was die Anzahl der Baustellen in der Stadt angeht, sei nun das Maximum erreicht. Eine größere Belastung, etwa durch Straßenausbesserungen oder den Bau von Radwegen könne man den Bürgern nicht zumuten, so Vogel. Allerdings liege ein Großteil der Baumaßnahmen in der Stadt in privater und nicht in öffentlicher Hand. Er betonte auch, dass ungewiss sei, ob man in den kommenden Jahren genauso viel Geld aufbringen könne, wie 2019. Denn allem voran Corona habe ein Loch in die Nürnberger Haushaltskasse gerissen.
Mehr Verständnis für Sör gefordert
Von den Bürgern forderte Vogel mehr Verständnis für Sör. Die häufig aufkommende Kritik am Servicebetrieb könne er nicht nachvollziehen. Vogel bat die Bürger deshalb um mehr Verständnis, aber auch Vertrauen in die Fachkompetenz der Verantwortlichen.
Vogel steht hinter Frankenschnellweg-Umbau
So hält der Nürnberger Bürgermeister weiterhin an den Plänen zum Umbau des Frankenschnellwegs fest. Diese wurden noch einmal überarbeitet und liegen ab morgen oder übermorgen bei Sör und in den Rathäusern in Erlangen und Fürth für die Bürger öffentlich aus, und das noch bis zum 20. August. Aktuell liegt das Projekt allerdings noch auf Eis, da nach einer Klage des bayerischen Bund Naturschutz (BN) gegen das Großprojekt noch auf eine außergerichtliche Einigung gehofft wird. Für einen Vergleich fehlt allerdings noch ein Mitgliederentscheid der BN-Kreisgruppe Nürnberg-Stadt, der laut Vogel schon seit längerem aussteht.
August 05, 2020 at 11:46PM
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Sör-Jahresbericht 2019: Mehr Grünflächen, aber auch mehr Müll - BR24
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