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Gemeinsame Sache von Spandau bis Zehlendorf: Wie eine berlinweite Müll-Sammel-Bewegung entstand - Tagesspiegel

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Ursula Heine vom Gemeinwesenverein Haselhorst geht regelmäßig an der Havel spazieren und sammelt dabei Müll ein. Häufig werde sie angesprochen, wie toll es sei, dass das mal jemand machen würde – dann sage sie immer: „Aber das können Sie doch auch.“ Am 16. September gibt es für alle Berliner Gelegenheit, mitzumachen. Ausgerüstet mit Zangen und Tüten, treffen sich dann Freiwillige vom Gemeinwesenverein Haselhorst zum Sternenmarsch.

Von 11 bis 14 Uhr sammeln sie an drei Standorten – in Hakenfelde, Haselhorst und der Altstadt Spandau – Abfall ein. Denn: „Müll gibt es immer en masse entlang der Havel“, sagt Ursula Heine. Und jeder kann sich beteiligen. „Wir treffen uns auf Eiswerder und gehen dann an der Havel entlang“, sagt Ursula Heine.

Mit der Aktion hofft sie, einen Denkanstoß geben zu können, wenn die Leute sehen, dass sich etwas tut. „Vielleicht lassen sie den Müll dann beim nächsten Mal nicht einfach liegen und gehen achtsamer mit ihrer Umwelt um.“ Darum gehe es ihr vor allem: Ein Bewusstsein zu schaffen und nicht um das Aufsammeln an sich.

Im Anschluss an den Aktionstag sei ein kleines Picknick auf Eiswerder für alle fleißigen Helferinnen und Helfer geplant. Sie selbst wohnt am Gleisdreieckpark in Schöneberg, wo Jugendliche in den letzten Monaten immer wieder Partys gefeiert haben. Übrig blieben dort ein Teppich aus Glasscherben und sehr viel Müll. „Das ist wirklich unglaublich“, sagt Heine, die dort immer wieder Zigarettenkippen einsammelt.

Auch in Steglitz wird es eine Aufräumaktion geben. Die Nachbarschaftshilfe Steglitz-Zehlendorf, die zum Verein Mittelhof gehört, nimmt am 18. September an den Freiwilligentagen teil. Seit über 70 Jahren ist man im Bezirk aktiv und fungiert als Vermittlung zwischen den Anwohnerinnen und Anwohnern. „Wir bringen Menschen mit Unterstützungsbedarf zusammen“, erzählt Nina Karbe, die Projektleiterin der Nachbarschaftshilfe. „Dafür suchen wir Ehrenamtliche, die sich engagieren möchten, und die finden wir auch in wunderbarem Maße.“

Am 18. September ziehen die Freiwilligen ums Karee

Zum Großteil seien es Seniorinnen und Senioren, die Hilfe benötigten, aber nicht ausschließlich. Einige Eltern würden etwa eine Hausaufgabenhilfe für ihre Kinder suchen oder bräuchten Unterstützung bei der Wohnungssuche. Der Bedarf reicht von Älteren, die sich über Besuche freuen, über Begleitung zu Ämtern und Einkaufshilfe bis hin zu Möglichkeiten, Schlüssel zu hinterlegen oder Hilfe beim Online-Banking, Smartphone oder bei handwerklichen Dingen zu bekommen.

Die Aktion am 18. September bei der „Gemeinsamen Sache“ bewirbt die Nachbarschaftshilfe mit Aushängen im Kiez. Vom Laden in der Berlinickestraße 9 aus werden die Freiwilligen ums Karree ziehen, um den Kiez vom Müll zu befreien. Anschließend gibt es bei Erfrischungsgetränken die Möglichkeit, sich auszutauschen. Müllbeutel und Handschuhe werden gestellt, coronabedingt dürfen aber nicht allzu viele mitmachen. „Es ist sowieso besser, wenn wir immer mal wieder kleinere Aktionen durchführen“, sagt Karbe.

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In Wannsee-Düppel wird der Wald am 12. September vom Müll befreit. Simon Buck lebt am Waldrand und sieht, dass vor allem junge Leute zum Feiern in den Forst kommen und Müll hinterlassen. Auch Hundekot würde den Wald belasten. Für das Gebiet sei das Forstamt zuständig. Die hätten zu wenig Geld und würden den Fokus auch nicht aufs Aufräumen des Waldes legen, erzählt Buck. „Deshalb haben wir vor Jahren selbst einen Mülleimer dort aufgestellt.“

Einmal wöchentlich würden sie den Eimer leeren, im Sommer sei er besonders voll. Regelmäßig verteilt Buck Zettel, um die Menschen zu sensibilisieren. „Aber es gibt immer ein paar Unbelehrbare.“ Im letzten Jahr seien bei der Aktion zehn Säcke Müll zusammengekommen, darunter alte Fahrräder und Grills.

Auch dieses Jahr wollen sie das Stück Wald sauberer machen. Treffpunkt am 12. September ist der Wendekreis in der Bismarckstraße um 10 Uhr. Auch Kinder sind willkommen, mitzuhelfen, um schon früh ein Bewusstsein für eine saubere Umwelt zu entwickeln.




September 07, 2020 at 10:36PM
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1 Response to "Gemeinsame Sache von Spandau bis Zehlendorf: Wie eine berlinweite Müll-Sammel-Bewegung entstand - Tagesspiegel"

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