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So gesehen: Wilder Müll: Wenn Appelle nicht nützen, braucht es härtere Strafen - Heidenheimer Zeitung

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Kreis Heidenheim / Günter Trittner Wilder Müll ist im ganzen Landkreis Heidenheim ein Problem. Mit gutem Beispiel voranzugehen und alle Appelle haben nichts genutzt: Strafe muss sein, es geht nicht anders, mein der stellvertretende HZ-Redaktionsleiter Günter Trittner.

Die Welt mutiert zur Müllhalde.“ Das konnte man bereits 2013 in der „Welt“ lesen. Und dies war beileibe nicht die erste warnende Stimme. Zwei Milliarden Tonnen Abfall werden derzeit pro Jahr erzeugt. Tendenz ungebrochen steigend. Nicht jede Tonne und nicht jedes Kilo geht dabei den Weg einer fachgerechten Entsorgung. Gut eingeübt sind über die Jahre die Mitglieder des Abfallwirtschaftsausschusses des Kreistags in ihrer Klage über das Wachsen der wilden Müllberge im Landkreis. Bereits 2002 wurde deswegen erstmals zur Kreisputzete aufgerufen. Sie wird auch in Zukunft nötig sein.

Der jüngste politische Anlauf, dem wilden Müll auf Kreisebene Herr zu werden, datiert auf den Januar 2019 zurück. Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg hatte als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion zur Gründung einer Arbeitsgruppe aufgerufen, welche die Situation analysieren und Verbesserungsvorschläge erarbeiten soll.

Von Sperrmüll bis Zigarettenkippen

Das Bild des wilden Mülls ist ein überaus buntes. Facetten sind der Sperrmüll auf öffentlichen Plätzen, die als Ablagestelle für allen Unrat missbrauchten Altglas-Container, von Zigarettenkippen starrende Gehwege, verstreute und aufgerissene Gelbe Säcke und nicht zuletzt die nach einmaligem Gebrauch mit spitzen Fingern weggeschnaltzen To-go-Becher. Wer sammelt all das ein?

Für Wälder, Flure und die Parkplätze an den überortlichen Straßen fühlt sich der Landkreis zuständig, innerhalb der Gemeinden dürfen die jeweiligen Bauhöfe den Dreck auflesen. Zuerst in Giengen, jetzt noch in Herbrechtingen gibt es eine unerschütterliche Gemeinschaft Ehrenamtlicher, die das Gute aus sich herauskehrt und in den warmen Monaten wöchentlich in der Innenstadt Müll aufliest.

Und es gibt kreisweit sicher viele Einzelpersonen, die ein Auge auf die Umwelt haben, und liegengelassenen Abfall ohne viel Worte aufheben und korrekt entsorgen. Der Giengener Stadtrat Olaf Holzer ist so einer. Der leidenschaftliche Radler hat dafür sogar einen Rucksack entwickelt.

Wie Olaf Holzer mit Rucksack und Mountainbike Abfall sammelt

Olaf Holzer sammelt wilden Müll ein. Was er auf seinen Touren bereits alles erlebt hat und was ihn antreibt:

Ein Kampf gegen Windmühlen bleibt dies allemal. Solange man den Eindruck haben muss, dass für jede aufgehobene Verpackung zwei neue Teile in der Natur landen. Markus Kraus, der Leiter des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs, hat die von Ilg erbetene Konzeption für den Kampf gegen den wilden Müll und die Verfolgung der Verursacher mittlerweile ausgearbeitet. Sie wird demnächst öffentlich vorgestellt.

Darum mag sich Kraus jetzt auch noch nicht voll in die Karten schauen lassen. Eines, was Kraus herausgefunden hat, taugt für eine Überraschung. Die Menge des wilden Mülls im Landkreis ist entgegen der Vermutungen nicht steigend, sondern ziemlich stabil. Zwischen 2014 und 2019 kamen immer rund 330 Tonnen zusammen. Aktuell im laufenden Jahr hat man 180 Tonnen erfasst. Da der wilde Müll nicht gründlich sortiert wird, kann Kraus nicht sagen, welche Veränderungen es in der Zusammensetzung gibt, ob etwas weniger Glas weggeworfen wird und dafür mehr To-go-Verpackungen.

Was man aber sieht, ist, dass die Aufgabe nicht geringer wird und dass freundliche Hinweise zu keiner Veränderung des Verhaltens geführt haben. Erst neulich keimten bei Kraus aus eigener Anschauung wieder Zweifel auf, ob überhaupt die Botschaft zur Bewahrung der Natur und damit der eigenen Lebensgrundlage verstanden wird. Auf der alten Landstraße nach Dettingen fand er 25 noch mit Farbe verklebte Malerkübel. Sie mussten mit einem Fahrzeug dorthin gebracht worden sein. „Vier Kilometer entfernt liegt das Entsorgungszentrum.“

Appelle haben nichts gebracht

Die verbreitete Unart, einfach alles, was kaputt ist oder man nicht mehr benötigt, stehen und liegen zu lassen, schafft man mit Appellen und gutem Beispiel nicht mehr aus der Welt. „Wir brauchen eine stärkere Überwachung“, sagt Markus Kraus. Und vermutlich auch Bußgelder, die wehtun. Hand aufs Herz: Welcher Autofahrer würde sich an ein Parkverbot halten, wenn dessen Einhaltung nicht kontrolliert würde. Es würde nicht überraschen, wenn im neuen Konzept auch von Müll-Sheriffs die Rede sein sollte. Strafe muss sein. Es geht nicht anders. 

Im Eselsburger Tal stauen sich die Kanus

Der Bootsverkehr in Bolheim und im Eselsburger Tal hat seit Corona stark zugenommen – zu Lasten der Umwelt und der Anwohner. Nach den Sommerferien wollen die Naturschutzbehörden beraten, wie Fauna und Flora besser geschützt werden können. Das Bootfahren ist aber nicht das einzige Ärgernis.




August 28, 2020 at 11:39PM
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1 Response to "So gesehen: Wilder Müll: Wenn Appelle nicht nützen, braucht es härtere Strafen - Heidenheimer Zeitung"

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