Waschen, Schneiden, Haare färben - bei vielen Kunden ist das im Friseursalon Ewald und Krause in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) Standard. Und dafür muss der Salon, seit die Corona-Hygieneregeln gelten, richtig tief in die Tasche greifen.
"Der Müll hat sich schon erhöht, definitiv. Es sind wahnsinnig viele Kettenreaktionen, die der Kunde gar nicht so mitbekommt, was Kosten sind: Jeden Platz desinfizieren, das Werkzeug desinfizieren. Man muss eben die Sicherheit gegenüber dem Mitarbeiter und dem Kunden gewährleisten."
Und das fängt schon beim Benutzen der Einweg-Handschuhe an: Haare waschen - erstes Paar, Farbe für die Ansätze - nächstes Paar, dann Farbe auf Länge und Spitzen - drittes Paar, schließlich Farbe abwaschen mit dem vierte Paar und vielleicht noch eine intensive Pflegepackung für Haare und Farbe - fünftes Paar. Susann Krause blickt in ihren vollen Mülleimer.
15 Minuten dauert die Reinigung des Platzes
Bis zu fünf Paar Handschuhe also pro Kunde brauchen die Mitarbeiter. Einweg-Handschuhe kosten derzeit gut das Doppelte erzählt die Inhaberin, oft seien diese auch vergriffen. Dazu kommt, dass nach jedem Kunden der Friseurstuhl desinfiziert und abgewischt werden muss. Rund 15 Minuten dauert es, den Platz und die Werkzeuge zu reinigen. Dazu kommt das Waschen der Umhänge.
Auch Kaffee und Getränke dürfen nicht mehr an die Kunden wie früher ausgegeben werden und das ist das Schlimmste, meint Susann Krause. Laut Verordnung dürfe sie Pappbecher verwenden. Schon wieder Müllberge, dachte sich die Friseurin. Doch es geht noch weiter.
"Dann war die Aussage, ich müsste nachweisen, dass der Pappbecher so gelagert ist, dass er sich sozusagen nicht infizieren kann."
Voller Terminkalender
Doch es gibt auch Positives, die Auftragsbücher sind derzeit gut voll. Den Kunden scheint ein guter Schnitt und eine neue Frisur eben wichtig zu sein. Das Team von Ewald und Krause ist jedenfalls froh, dass sie wieder arbeiten dürfen - auch wenn hohe Müllberge entstehen und es keine Getränke aus Pappbechern gibt. Die zusätzlich anfallenden Kosten für die Hygienemaßnahmen musste die Friseurin bislang noch nicht an ihre Kunden weitergeben.
August 20, 2020 at 09:21PM
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